Die SEO-Welt wird ständig auf Trab gehalten – so war das auch im Jahr 2022. Wir schauen auf die letzten 12 Monate und gehen auf die Top-12 Google-Highlights ein. Wie Du sehen wirst, hat sich einiges getan. Das ist der große SEO-Jahresrückblick 2022:

Überarbeitung der Google Search Essentials

Die Google Search Essentials, ehemals „Google Webmaster Richtlinien“ wurden 2022 überarbeitet. In diesen wird beschrieben, welche Voraussetzungen gegeben sein müssen, damit Inhalte (z. B. Webseiten, Bilder, Videos, die durch die bei Google zu finden sind) in der Suche sichtbar werden und gute Leistungen erzielen. Einige der Inhalte der Webmaster Richtlinien waren veraltet – diese wurden herausgenommen. Insgesamt gibt es nun eine klarere und bessere Struktur, vor allem hinsichtlich der Unterscheidung zwischen technischen Anforderungen und Spam-Richtlinien. Google Search Essentials besteht nun aus drei Kategorien:

  • Technische Voraussetzungen
  • Wichtige Best Practices
  • Spam-Richtlinien

Durch Künstliche Intelligenz erzeugte Texte

Sind durch KI erzeugte Texte in den Augen von Google schlecht? Nein, nicht unbedingt! Danny Sullivan von Google hat 2022 einiges klargestellt, bezogen auf Content, der mithilfe künstlicher Intelligenz erstellt wurde. So sagt er, dass solche Inhalte nicht unbedingt schlecht im Sinne von Google seien. Er erklärte auf Twitter, das Problem beträfe Inhalte, die primär für Suchmaschinen und nicht für Menschen erstellt werden. Fraglich ist, inwieweit Google gut gemachten KI-Content als solchen erkennen kann. Vorerst sollten maschinell erzeugte Inhalte in jedem Fall weiterhin von Menschenhand redigiert werden.

Indexierung – API

Google hat die URL Inspection API für die Google Search Console eingeführt. API bedeutet Application Programming Interface. Man kann sich das so vorstellen, dass die API ein Fenster zu Daten von Drittanbietern darstellt, die es Anwendungen ermöglicht, miteinander zu kommunizieren. Die neue API ermöglicht es Softwareanwendungen, Search-Console-Daten zu bestimmten URLs zu nutzen. Eine solche Softwareanwendung ist beispielsweise der Screaming Frog Crawler.

Die API erlaubt es uns, Indexierungen anzustoßen und durch das Monitoring Informationen zum Indexierungsstatus, zur Mobile Usability oder zu Rich Results zu erhalten. Dank des Zugriffs auf die Daten auf URL-Ebene für Properties können SEOs, Webmaster und auch Entwickler:innen ihre Seiten noch einfacher und schneller debuggen oder optimieren.

INP in den Page Speed Insights

Google testet, den Faktor FID (First Input Delay) bei den Pagespeed Insights durch INP (Interaction to Next Paint) zu ersetzen. In den Page Speed Insights kann man bereits den Wert „INP“ sehen, dieser ist jedoch aktuell noch nicht umgesetzt. Der INP soll die gesamte Lebensdauer / Nutzungsdauer der Seite einschätzen und Webmastern eine Einordnung liefern. Es wird berechnet, wie schnell der Browser während der kompletten Besuchszeit auf Interaktionen des Nutzers reagiert. Dabei wird die längste Verzögerung als INP-Wert verwendet.

Google my Business – neuer Name

Google my Business wurde in „Google Business Profile“ umbenannt. Auch erfolgt die Administration nun nicht mehr im Backend, sondern in der Google-Suche selbst. So sieht man direkt, wie sich die Oberfläche verändert. Die Namensänderung hat zu tun mit der Verwaltung der Firmeneinträge. Die Umstrukturierung der Firmeneinträge führte dazu, dass diese mehr und mehr direkt in der Google-Suche und in Google Maps bearbeitet werden können.

Ausschnitt aus einem Google Business Profile.

Product Review Update

Das Product Review Update ist bisher noch nicht in Deutschland ausgerollt. Damit sollen hochqualitative Produktbewertungsseiten hervorgehoben werden, die eingehende Recherche und Wissen nachweisen können. Im Gegensatz dazu stehen qualitativ niedrige Produktseiten.

Google möchte den Fokus auf Seiten legen, die Bewertungen besitzen, die von Menschen geschrieben wurden: die persönlich das Produkt getestet und damit experimentiert haben. Um dieses Resultat zu erzielen, ist es ist es sinnvoll, Fotos, Videos, bestimmte Vorzüge bzw. Vorteile, Nachteile und Vergleiche aufzulisten.

Multi-Search und Google Lens

Google Lens ist eine von Google entwickelte Anwendung zur Bilderkennung. Mit Google Lens wird es möglich, in der Suchmaschine anhand visueller Eindrücke zu recherchieren – also mithilfe von Fotos oder Screenshots.

Jetzt gibt es zudem das Multi-Search (bislang nur auf Englisch und in der US-Version der Websuche). Mithilfe von Multi-Search können bildbasierte Suchen durch eine sprachliche Anfrage ergänzt werden. Google kann die Anfrage in Bild und Text gemeinsam verarbeiten und Dir passendere Ergebnisse liefern.

Mögliche Funktionen der Multi-Search sind:

  • Scannen von QR- und Barcodes
  • Identifikation (von z. B. Pflanzen)
  • Fotografieren und Übersetzen von Texten

Der Einfluss von Multi-Search auf SEO? Bleibt abzuwarten – John Mueller weist bislang einen direkten Effekt zurück.

About this result Feature

Erkenntlich ist das „About this result“ Feature durch die drei Punkte neben dem Suchergebnis. Hier kannst Du Informationen zur Website erhalten – etwa:

  • Ist die Website vertrauenswürdig?
  • Seit wann wird die Seite gecrawlt?
  • Wann wurde die URL erstmalig indexiert?

Das Feature ist vor allem dann spannend, wenn man sehr wichtige Themen (YMYL) oder Nachrichten recherchiert, die einen hohen Anspruch an Qualität und Vertrauen haben.

Quality Rater Guidelines – Änderungen

Google hat auch 2022 wichtige Aktualisierungen an den Google Search Quality Rater Guidelines vorgenommen. Das Unternehmen lieferte neue Definitionen dafür, was es bedeutet, wenn Inhalte als „YMYL“ (Your Money, Your Life) kategorisiert werden. Hier steht im Zentrum, ob und inwieweit der Inhalt einer Seite Einzelpersonen oder einer Gesellschaft Schaden zufügen kann.

Konkret verweist Google innerhalb der Quality Rater Guidelines auf die folgenden Themen, die für Your Money Your Life relevant sind:

  • News und aktuelle Ereignisse
  • Regierung und Recht
  • Finanzen
  • Shopping
  • Gesundheit und Sicherheit
  • Personengruppen (Informationen für oder über ethnische Gruppen, Religion, sexuelle Orientierung, Behinderung etc.)

Google beschreibt auch, dass für stark jugendgefährdende Inhalte E-A-T vor allen anderen Faktoren bewertet wird.

E-A-T und E-E-A-T

E-A-T (Expertise, Authoritativeness, Trustworthiness) ist für Google ein zentraler Faktor bei der Bewertung von Websites. E-A-T soll dazu beitragen, dass die Inhalte den Nutzenden nicht schaden, sondern ihnen hilfreich sind. Aus „E-A-T“ wurde nun „E-E-A-T“.

Hinzugekommen ist der Faktor „Experience“, also Erfahrung. So soll ermittelt werden, ob Inhalte einer Website auf einem bestimmten Grad eigener Erfahrungen basieren oder nicht.

Site Names – mobil

Ende 2022 gab es eine Änderung der Darstellung der mobilen Suchergebnisse. Oberhalb der Suchresultate wird nun ein Element ausgespielt – es enthält das Logo, den Namen der Seite und die URL. Da die Brand nun separat angegeben ist, muss man den Brandnamen nicht unbedingt in Meta-Title und Description aufnehmen. Mithilfe strukturierter Daten kann man Google anzeigen, welcher Website-Name erscheinen soll.

Continuous Scrolling

Mobil gibt es das Continuous Scrolling bereits: Hier werden beim nach unten Scrollen automatisch immer mehr Suchergebnisse geladen. Insgesamt können damit an die sechzig Suchergebnisse auf der ersten Seite dargestellt werden, ohne dass eine neue Seite angeklickt werden muss. Suchende finden so schneller mehr Ergebnisse und Seitenbetreibende könnten profitieren, da die Seitenanzeigen für die SERPs so womöglich keine große Rolle mehr spielen. Nun ist das Continuous Scrolling auch für die Desktop-Suche gestartet.

Google News

Auch bei den Google News gab es 2022 eine Veränderung. Bislang benötigten Nachrichten für Google eine Mindestwortzahl. Nun jedoch nicht mehr: News dürfen kürzer sein. Sie erhalten dann allerdings ein sogenanntes „Quick Read“-Label für Seiten mit wenigen Worten.

Aus SEO-Sicht könnte es vorteilhaft sein, sich bei News-Artikeln kurz zu fassen und das Wichtigste in wenigen Worten wiederzugeben. So entstehen zumindest kurzfristig Zeitvorteile – vor allem für journalistisches SEO auf Nachrichtenseiten. Die sind bekanntlich mit einem hohen Maß an Schnelllebigkeit konfrontiert.

Aber wie wir mal wieder in diesem Jahresrückblick feststellen müssen: SEO kann ohnehin nur schnelllebig!

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