Die Google Voice Search ist auf dem Vormarsch und könnte künftig das Web aufmischen! Sind die Zeiten bald passé, in denen der User seine Suchanfrage noch per Hand in die Suchmaschinen wie Google oder Bing eingegeben hat? Verstaubt bald die Tastatur in einem jeden Haushalt? Das zu behaupten ginge vielleicht etwas zu weit – aber Änderungen wird es durch die Sprachsuche geben, garantiert!
Als Sprachsuche – oder auch Voice Search – bezeichnet man die Funktion von Google, mittels Sprachassistenten die Suchmaschine zu bedienen. Der Startbefehl der Sprachsuche „Ok Google …“ ist mittlerweile in aller Munde. Dabei ist Google nicht der einzige Internet-Gigant, der seinen Kunden einen Sprachassistenten zur Verfügung stellt. Apples Siri oder Amazons Alexa sind zwei weitere berühmte Sprachassistenten.
Man braucht lediglich sein Anliegen der Suchmaschine verbal zu nennen, diese greift daraufhin auf die Suchtreffer zurück und liefert dem User das passende Ergebnis. Zukünftig wird es also wichtig sein, seine Seite genau zu dem Ergebnis zu machen, das der Sprachassistent dem Benutzer ausspielt. Lesen Sie in diesem Artikel, wie dies möglich wird.
Die Voice Search ist kein kurzzeitiger Trend
Wer denkt, sprachassistierte Suche ist momentan noch nicht wirklich relevant und eine Reaktion darauf aktuell noch nicht notwendig, muss aufpassen. Den Trend sollte man nicht verschlafen, denn die Zahlen sprechen Bände – und zeichnen ein eindeutiges Bild.
Noch gibt Google keine offiziellen Daten zum Anteil der Voice Search an den Suchanfragen preis.
https://twitter.com/JohnMu/status/949556956603277312
Google/Peerless Insights hat im August 2017 jedoch Ergebnisse veröffentlicht, anhand derer sich ablesen lässt, dass bereits heute schon die Sprachassistenz relevant ist.
Demnach würden:
- 62% aller Besitzer einer Sprachassistenz in der nächsten Zeit etwas darüber kaufen
- 44% mindestens einmal die Woche per Sprachassistent Alltagsgegenstände bestellen
- 53% es normal finden, zur Sprachassistenz zu sprechen
- 41% sagen, dass sich die Bedienung der Sprachassistenz anfühlt, als würde man zu einem Freund sprechen
Die Sprachsuche ändert nichts an den klassischen SEO-Maßnahmen
Der Trend Voice Search sollte nicht unterschätzt werden. Eine Optimierung der eigenen Website dahingehend macht Sinn. Um für die Sprachassistenz als passendes Suchergebnis zu gelten, bedarf es aber einiger Optimierungen.
Es darf jedoch nicht der Fehler gemacht werden, zu denken, die Suchmaschinenoptimierung, die bisher für die textbasierte Suche richtig war, wäre nun obsolet. Denn in den meisten Fällen wird die Suchanfrage via Sprache durch die Infos aus dem Featured Snippet für ebendiese Anfrage beantwortet. Dieses Snippet wird auch als Position 0 bezeichnet. Es wird in der Suchmaschine noch vor allen anderen organischen Suchtreffern ausgespielt. Das bringt einerseits in der Regel einen großen Traffic-Schub, andererseits aber eben auch die Chance, als Voice-Ergebnis zu fungieren. Nicht alle Suchbegriffe sind aktuell mit Snippets ausgestattet. Meist sind es die Keyword-Phrasen, die sich schnell und präzise beantworten lassen. Etwa hat das Keyword „Suchmaschinenmarketing“ ein Featured Snippet mit einer klaren Definition des Begriffs.
Für die Möglichkeit, im Featured Snippet zu erscheinen, ist es wichtig, in der organischen Suche auf Seite eins für den Suchbegriff zu ranken. Dafür sollte die Website technisch suchmaschinenfreundlich gestaltet werden, sowie auch On-Page– und Off-Page-SEO-Maßnahmen im Fokus stehen.
Darunter fallen Aufgaben wie:
- Seitentitel und Meta Description optimieren
- Texte Keyword-optimieren
- Interne Verlinkung optimieren
- Duplicate Content vermeiden
- Page-Speed-Optimierung
- Optimierung des Linkprofils
Dies sind nur einige der Tätigkeiten eines SEO-Verantwortlichen einer Website, damit diese möglichst weit vorne in den Suchergebnissen ausgespielt werden kann.
Featured Snippet: Position 0 hat die besten Chancen für die Voice Search
Klappt es, die Website für ein Keyword auf den vorderen Suchmaschinen-Positionen zu platzieren, wird man für Google zur relevanten Seite für das Featured Snippet. Jedoch ist das nur die halbe Miete der Optimierung.
Der Content der Website muss auch so hergerichtet sein, dass er Snippet-tauglich ist. Für den Suchmaschinen-„Schnipsel“ wird ein Ausschnitt des Webseiten-Textes herangezogen, der nach Ansicht von Google die Frage des Users zufriedenstellend beantwortet. Der wird dann in einer Box angezeigt, darunter befindet sich der Seitentitel samt URL.
Um die beste Antwort auf eine User-Frage zu liefern, sollte das Frage-Antwort-Schema am besten bereits im Content aufgegriffen werden. Man kann W-Fragen stellen oder die Zwischenüberschriften als Frage gestalten. Um das obige Beispiel nochmals aufzugreifen:
Die Überschrift (oder Zwischenüberschrift) eines Textes zum Suchmaschinenmarketing könnte lauten: „Was ist Suchmaschinenmarketing?“
Darunter kann man in einem kurzen Textblock präzise auf die Frage eine Antwort formulieren. Dabei sollte der Textblock jedoch nicht allzu lang gestaltet werden. Das Optimieren der Antwort auf eine Länge von 50 Wörtern ist dabei am besten.
Tipp: Man kann das Online-Tool Sistrix nutzen und hat die Möglichkeit, sich anzeigen zu lassen, ob die Website für Suchbegriffe ein Featured Snippet besitzt. Schafft es mit der Seite dann unter die Top 10 der SERPS, wird dieSeite in der Infobox angezeigt.
Vom Short-Tail-Keyword zum Long-Tail-Keyword
Der Aufstieg der sprachassistierten Suche bringt auch ein verändertes Suchverhalten der User mit sich. Wurde bei der textbasierten Suche noch vermehrt auf Short-Tail-Keywords gesetzt, ändert sich dies nun durch die gesprochene Suche.
Statt „Schuhe kaufen Berlin“ sucht der User mittels Voice Search eher mithilfe der Phrase „Wo kann ich in Berlin Schuhe kaufen?“. Auf lange Keywords wie diese sollte man künftig vermehrt optimieren. Meist sind solche Suchbegriffe auch ebensolche W-Fragen, wie sie hier bereits beschrieben wurden.
Mit strukturierten Daten zur Sprachsuche
Voice-Search-optimierte Texte bereitzustellen ist das Eine. Die Website-Optimierung für die Sprachsuche ist damit aber noch nicht zu Ende. Gerade für die lokale Suche wird die Sprachassistenz gerne genutzt:
„Wo ist die nächste Tankstelle?“
„Wie lang hat das Shopping Center geöffnet?“
„Wie lautet die Telefonnummer des Zahnarztes XYZ?“
Man sollte die Website mit strukturierten Daten ausstatten, um der Suchmaschine die Seite verständlich zu machen. Strukturierte Daten können sein:
- Adresse
- Telefonnummer
- Preise
- Öffnungszeiten
- Produkte
- Events
Google zieht die Informationen für Suchanfragen wie die eben beschriebenen direkt aus den ausgezeichneten Daten und liefert den Suchenden dadurch die Antwort.
Strukturierte Daten lassen sich leicht mit kostenlosen Online-Tools generieren – hier finden Sie einen dieser Generatoren. Wenn man die Strukturierten Daten in HTML-Form erstellt hat, kann man diese in den Head der Website einpflegen. Die Implementierung funktioniert ebenso über den Google Tag Manager. Allerdings müssen die Daten für eine erfolgreiche Einbettung leicht abgewandelt werden. Auch hierfür steht ein Online-Tool zur Verfügung, das die Anpassung des Codes für Sie vornimmt.
Jetzt tätig werden und keinen Traffic verlieren
Die Voice Search ist die Neuerung in der Websuche. Natürlich macht die Sprachsuche aktuell nur einen Bruchteil aller Suchanfragen aus. Jedoch sollte dieser Bruchteil nicht unterschätzt werden, denn er besitzt Potential wie kaum eine andere Neuerung der Suchmaschinen.
Wer heute schon seine Website Voice-Search-optimiert, kann (bei guter Umsetzung) Traffic-Einbußen vermeiden. Und für die Zukunft zum Profiteur einer großen Innovation werden. Anstatt nur ein Mitläufer, wenn alle anderen bereits auf den Zug aufgesprungen sind.