Schafft man es, seine Webseite mit Rich Snippets im Suchergebnis anzubieten, erhöht das oft die Klickrate um ein Vielfaches. In Zukunft wird man eine Form des Rich Snippets aber seltener zu sehen bekommen: Google hat die Sterneauszeichnung im Suchergebnis um etwa 40 Prozent reduziert. Dies zeigen aktuelle Analysen.
Der prozentuale Rückgang wurde von Sistrix anhand ihres eigenen Keyword-Sets mit Review-Sterne-Snippets gemessen. Dass Google Änderungen vornehmen wird, die das Rich Snippet betreffen, kommt dabei nicht überraschend. Genau das wurde im September seitens der Suchmaschine angekündigt.
Der Sinn und Zweck der Änderungen ist es, das Suchergebnis „hilfreicher und sinnvoller zu machen“ und „irreführende Implementierungen“ aus den SERPs zu entfernen, so das Statement im Google Webmaster Central Blog.
Review Snippets nicht mehr für Organisationen
Der Sinn, Review-Sterne im Suchergebnis auszuspielen, war und ist es, dem User sofort aufzuzeigen, ob ein Produkt (oder Rezept, Film etc.) als gut bewertet wird oder nicht.
Besonders interessant ist Googles Hinweis auf die „irreführenden Implementierungen“, denn vermutlich sind es genau die, die für die neuesten Änderungen gesorgt haben.
Hier liegt das Problem – die Bewertungsfunktion war für Produkte vorgesehen. Jedoch wurden auch Organisationen in der Vergangenheit mit Sterne-Auszeichnungen dargestellt, um den eigenen Suchtreffer vertrauenswürdiger und klickanimierender zu gestalten. Dem schiebt Google jetzt einen Riegel vor.
Künftig werden Review-Sterne nur noch folgende Typen erhalten:
- org/Book
- org/Course
- org/CreativeWorkSeason
- org/CreativeWorkSeries
- org/Episode
- org/Event
- org/Game
- org/HowTo
- org/LocalBusiness
- org/MediaObject
- org/Movie
- org/MusicPlaylist
- org/MusicRecording
- org/Organization
- org/Product
- org/Recipe
- org/SoftwareApplication
Keine kontrollierbaren Reviews im SERP
Google möchte dem User in Zukunft aussagekräftige Bewertungen anbieten, die nicht manipulierbar sind. Deshalb wird auch nicht jede Form von Bewertungen im Rich Snippet abgebildet werden – unabhängig, ob Produkte oder fälschlicherweise Organisationen ausgezeichnet wurden. Dabei handelt es sich um die sogenannten Self-Serving Reviews, also eigennützige Bewertungen.
Self-Serving Reviews, die nicht mehr im Rich Snippet erscheinen, sind:
- Bewertungen über eine Entität durch ein selbst verwaltetes Widget, wenn die Bewertung auf der eigenen Entität stattfindet.
- Bewertungen über eine Entität durch eine Dritte Partei, wenn die Bewertung auf der eigenen Entität stattfindet.
Abstrafungen durch eine falsche Auszeichnung sind derweil nicht zu befürchten. Letztlich werden Fehlauszeichnungen von der Suchmaschine nur nicht berücksichtigt. Das hat auch Googles John Müller via Twitter bestätigt.
https://twitter.com/JohnMu/status/1173677347243024384
Wann sind Auszeichnungen nicht eigennützig?
Google hat ziemlich deutlich gemacht, welche Bewertungen ab nun nicht mehr Einzug in das Suchergebnis finden werden. Es stellt sich aber eine nicht ganz unwichtige Frage, die zunächst nicht klar beantwortet wurde: Welche Bewertungen sind nicht eigennützig?
John Müller hat hierzu auf Twitter Stellung bezogen. Demnach sind nur solche Bewertungen uneigennützig, die auf einer Drittseite stattfinden.
https://twitter.com/JohnMu/status/1173959873417142272
Webmaster müssen nun umdenken bei der Darstellung der Kundenbewertungen. So können mittels Widgets Bewertungen, die auf einer Drittseite stattfinden, auf der eigenen Webseite angezeigt und eine Verlinkung von der Profilseite zur Website hergestellt werden.
Für die Suchmaschinenoptimierung ist Googles neuer Ansatz bei der Darstellung der Sterne-Auszeichnungen sicher ein herber Schlag. Deren Nutzen bei der Klickraten-Optimierung ist unstrittig. Der User selbst wird davon jedoch profitieren, wird eine Manipulation von Reviews dadurch sehr erschwert. Googles Plan scheint dementsprechend aufzugehen.