Google Analytics 4 ist in aller Munde. Bereits seit dem 14. Oktober 2020 ist die neue Generation des Trackingtools von Google live. Inzwischen ist bei der Erstellung von neuen Propertys automatisch GA4 hinterlegt. Die neue Version bietet Webmastern und SEOs datenschutzkonforme Möglichkeiten für datenbasiertes Performance Tracking. In Zukunft wird also cookieloses Tracking über Google Analytics möglich sein. In diesem Blogbeitrag beantworten wir folgende Fragen:

  1. Wie hat sich Google Analytics entwickelt?
  2. Welche Vorteile bringt Google Analytics 4 gegenüber Universal Analytics mit sich?
  3. Erweiterter Funktionsumfang: Was sind die wesentlichen Neuerungen in Google Analytics 4 im Vergleich zu GA Universal?
  4. Google Analytics 4 und Datenschutz (DSGVO)
  5. Lohnt sich jetzt der Umstieg auf GA4?

Wie hat sich Google Analytics entwickelt?

Wagen wir zuerst einen Blick in die Vergangenheit. Denn Google Analytics 4 ist nicht die erste Veränderung von Google Analytics. Seit der Übernahme im Jahr 2015 des 1998 gegründeten Unternehmens Urchin Software Corporation hat es sich stetig weiterentwickelt. Urchin war die Software, die das Verhalten von Usern auf einer Website grafisch darstellen konnte, der Vorreiter des heutigen Google Analytics. Die neue Analytics Generation wurde vor dem Hintergrund entwickelt, eine Next-Generation-Plattform zu schaffen, die X-Channel-Messung, cookieloses Tracking und auf Künstliche Intelligenz basierende Daten verknüpft. Machine-Learning-Modelle machen es möglich, Traffic-Daten von GA4 und das Besucherverhalten zu ermitteln, ohne einen „Hit“ von jeder Webseite zu benötigen. Unter einem „Hit“ versteht man eine Interaktion, die dazu führt, dass Daten an Analytics gesendet werden.

Google Analytics 4 orientiert sich am bereits 2019 veröffentlichten „App + Web“-System. Dabei wird eine kanalübergreifende Lösung geschaffen, die auch Web-Daten miteinbezieht. Marketer haben somit die Möglichkeit, User über Websites, Apps und Software hinweg zu verfolgen.

Entwicklung von Google Analytics bis zur Version 4.

Der Zeitplan der Entwicklung von Google Analytics von Urchin zu Firebase bis heute.

Die Entwicklung der Analytics-Tracking-Codes

Im Laufe der Zeit haben sich auch die Trackingcodes von Google Analytics verändert. Die Codes werden im Quellcode einer Website oder mithilfe des Google Tag Managers eingebunden, um das Analytics-Konto mit den Webseiten zu verbinden. Die folgende Auflistung stellt die Codes von Urchin bis zu Google Analytics 4 dar:

  • Der Urchin-Account: _uacct = “UA-5421525-42”
  • Google Analytics die erste Version: var pageTracker = _gat._getTracker(„UA-5421525-42“)
  • js: _gaq.push([‚_setAccount‘, ‚UA-5421525-42‘])
  • js: ga(‚create‘, ‚UA-5421525-42‘, ‚auto‘)
  • js: gtag(‚config‘, ‚UA-5421525-42‘)
  • Google Analytics 4 – gtag.js: gtag(‚config‘, ‚G-4BN7YBQY59‘);

Welche Vorteile bringt Google Analytics 4 gegenüber Universal Analytics mit sich?

Im Vergleich zu Analytics Universal hat Google Analytics 4 folgende Vorteile:

  • Machine Learning: Google setzt im neuen GA4 auf Künstliche Intelligenz zur besseren Datenanalyse. Automatische Benachrichtigungen zu Trends in den Daten können frühzeitig erkannt und das Kundenverhalten prognostiziert werden.
  • Automatische Anonymisierung von IP-Adressen.
  • Datenkontrolle: GA4 bietet eine Reihe von Funktionen, mit denen sich die Datenverwendung und Datenfreigabe steuern lässt.

Mit Google Analytics 4 ist man also sowohl im Hinblick auf die Auswirkungen der Consent-Vorgaben zu Cookies als auch in der Datenanonymisierung und -verwaltung auf Unternehmensseite sicherer aufgestellt als mit Universal Analytics.

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Erweiterter Funktionsumfang: Was sind die wesentlichen Neuerungen in Google Analytics 4 im Vergleich zu GA Universal?

Google Analytics 4 ist die Weiterentwicklung von Universal-Analytics mit anderen Berichten. Es stehen folgende Berichte zur Verfügung:

  • Akquisition: die Quellen, Medien und Kampagnen, über die Du Nutzer gewinnst
  • Engagement: Nutzer-Engagement, aufgeschlüsselt nach Ereignissen, Seiten und Bildschirmen
  • Monetarisierung: Käuferanzahl sowie Umsatz, aufgeschlüsselt nach Artikeln, Werbeangeboten und Gutscheinen
  • Bindung: Bindung, aufgeschlüsselt nach neuen und wiederkehrenden Nutzern, Kohorten und Lifetime-Wert

Zudem können noch weitere Berichte wie demografische Merkmale und Technologien (die Nutzerakzeptanz neuer App-Versionen, mit denen Nutzer mit Ihren Inhalten interagieren) abgerufen werden. Datenansichten und Filter gehören der Vergangenheit an. Dafür kann in den einzelnen Berichten umfangreich gefiltert werden.

Der Nutzer steht bei Google Analytics 4 im Fokus

Im Fokus der Analyse stehen bei GA4 nicht die Sitzungen, sondern die Nutzer. In diesem Zusammenhang ist auch das erweiterte Nutzer-Tracking eine wesentliche Neuerung. Bei Universal Analytics kann entweder mit einem Analytics-Cookie oder mithilfe von User-IDs getrackt werden. Wenn bei GA4 keine User-ID übermittelt wird, versucht Analytics automatisch, den User über Google-Signale zu identifizieren. Funktioniert das nicht, greift Analytics 4 auf die Cookies oder die Geräte-ID zu. Die Nutzeridentifikation bei GA4 ist somit mehrstufig. Zudem ist domainübergreifendes Tracking ohne Code-Anpassung möglich.

Neuerung bei Ereignissen in GA4

Die Treffertypen in einer Universal-Analytics-Property werden in einer Analytics-4-Property als Ereignis erfasst und als solches übertragen. In diesem Punkt unterscheidet sich die neue Generation fundamental von Universal Analytics. Wird einem Universal-Analytics-Ereignis eine Kategorie, eine Aktion und ein Label sowie ein Treffertyp mitgegeben, ist das bei Google Analytics 4 nicht der Fall. Denn es werden in GA4-Berichten keine Kategorien, Aktionen und Labels angezeigt. Bevor die vorhandene Ereignisstruktur von GA Universal auf GA4 übertragen wird, sollte die Datenerhebung definitiv überdacht werden.

Beim Setup der Analytics-4-Property lassen sich Einstellungen vornehmen, um Ereignisse zu automatisieren. Dadurch können Nutzerinteraktionen in einer hohen Detailtiefe gemessen werden, ohne den Code anpassen zu müssen. Sechs Standardereignisse können jedoch ohne einen Implementierungsaufwand in Google Analytics 4 dargestellt werden. Dazu gehören:

  • Pageview
  • Scrolls
  • Klicks auf externe Links
  • Website-Suche
  • Engagement mit dem Video
  • Dateidownloads

Wichtig: Die Basis für Ziele in GA4 sind die Ereignisse. Diese können gesondert als Conversion markiert werden. Maximal können 30 Ziele pro Property angelegt und auch archiviert werden. Hier unterscheiden sich die beiden Analytics-Versionen. In Universal Analytics ist es nicht möglich, Ziele / Datenansichten zu löschen, wenn sie einmal angelegt sind.

Aus Datenansichten werden Datenstreams

Im Universal Analytics werden sie Datenansichten genannt – in GA4 Datenstreams oder Datastreams. Dahinter steckt nichts anderes als Datenquellen wie z.B eine Website oder eine App. Bei der initialen Erstellung kann ausgewählt werden, woher die Daten in Zukunft stammen sollen. Gut zu wissen: Jede Property bei Google Analytics 4 ist auf 50 Datenstreams begrenzt.

Geräte- und plattformübergreifendes Reporting möglich

Der ganzheitliche Ansatz von GA4 ermöglicht Marketern, die Wirkung aller Marketingmaßnahmen im Überblick zu behalten und zu verstehen. App- und Web-Interaktionen und auch ggf. andere Touchpoints können gemeinsam gemessen und angezeigt werden. Mithilfe der geräte- und kanalübergreifenden Daten auf einer Plattform zusammengefasst, können auch Online- und Offline-Aktivitäten von Usern und Kunden ausgewertet werden.

Google Analytics 4 und Datenschutz (DSGVO)

Grundsätzlich ist auch die Zustimmung des Nutzers durch ein Opt-in-Verfahren für die Sammlung von Daten notwendig. Bei Google Analytics 4 gibt es die Neuerung, dass die IP-Anonymisierung nicht mehr aktiv integriert werden muss, sondern schon als Standard hinterlegt ist. Laut Google kann diese Funktion nicht deaktiviert werden. Ebenso muss auch das Opt-out-Cookie in der Datenschutzerklärung für die GA4-Property möglich sein.

Die Datenaufbewahrungsfrist in Google Analytics 4 hat sich im Vergleich zur Vorgängerversion verkürzt. Aktuell gibt es zwei Optionen: Datenaufbewahrung für 2 Monate oder für 14 Monate. Bei Universal Analytics gibt es die Wahl zwischen 14, 26, 38 und 50 Monaten. Zusätzlich gibt es die Möglichkeit, dass die Aufbewahrungsfrist nicht abläuft. In den Propertyeinstellungen von GA4 gibt es die Möglichkeit, bestimmte Daten zu löschen.

Datensicherheit bei Google Analytics 4.

https://pixabay.com/de/illustrations/internet-sicherheit-3400657/

Cookieloses Tracking bei Google Analytics 4 – ist das möglich?

Da zukünftig der Nutzer und dessen Verhaltensweisen und nicht wie bei Universal Analytics die Sitzung im Fokus steht, ist cookieloses Tracking möglich. Werbe- und Marketing-Cookies sollen bis in 2 Jahren vom Chrome-Browser nicht mehr unterstützt werden. Die Kategorien, nach denen keine individuellen Profile, sondern eine Art Nutzergruppe erstellt werden, haben sich verändert. Mithilfe von Künstlicher Intelligenz, dem sogenannten „Modeling“, wie es Google nennt, können entstehende Lücken in den Datensammlungen gefüllt werden.

Lohnt sich jetzt der Umstieg auf GA4?

Google Analytics 4 wird stetig weiterentwickelt und ist noch nicht in der finalen Version angekommen. Vereinzelt müssen Bugs behoben werden, die ein optimales Tracking und die Datenauswertung behindern könnten. Daher sprechen wir, und auch Google, noch keine Empfehlung zur kompletten Umstellung des Trackingtools aus.

Allerdings ist es ratsam, sich zur bestehenden Universal-Analytics-Property eine neue GA4-Property anzulegen. Je früher man sich mit der Technik und dem Interface vertraut macht, umso schneller gewöhnt man sich daran. Fakt ist: In zwei bis drei Jahren können keine UA-Propertys mehr angelegt werden. Aktuell ist das noch möglich. Die erhobenen Daten aus Universal Analytics werden allerdings weiterhin verfügbar sein. Zukünftig gibt es für Universal Analytics aber keine Updates mehr von Google.

Es lohnt sich, zwei Properties gleichzeitig laufen zu lassen, weil es im GA4 noch keine Vergleiche mit Vorjahresdaten gibt. Da sich die beiden Analytics-Versionen gravierend in der Datenerfassung unterscheiden, können sie auch nicht miteinander verglichen werden. Ist GA4 frühzeitig installiert, kann man erste Daten sammeln und in Zukunft mit Daten der gleichen Analytics-Version vergleichen.

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Über den Autor

SEO aus Leidenschaft! Die Möglichkeiten der Suchmaschinenoptimierung scheinen (fast) unendlich zu sein. Das darf ich als Projektmanagerin bei marmato jeden Tag aufs Neue erfahren. Mit meinen Blogbeiträgen möchte ich unseren Lesern die vielfältige Welt der Suchmaschinenoptimierung näherbringen.
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