er über Suchmaschinenwerbung Kunden erreichen will, kommt an einer Anzeigenschaltung bei Google kaum vorbei. Doch auch andere Netzwerke bieten gute Werbemöglichkeiten und können so für bestimmte Themen und Branchen zusätzliche Potentiale erschließen.
Vor allem im B2B-Bereich sind die oft unterschätzen Microsoft Ads (ehemals Bing Ads) eine interessante Ergänzung zum Google-Werbenetzwerk. Es lohnt sich für Werbetreibende, genauer hinzuschauen, welche Möglichkeiten eine Anzeigenschaltung bei Microsoft Advertising bietet.
In diesem Blogbeitrag stellen wir Microsoft Advertising vor und erklären Gemeinsamkeiten und Unterschiede zu Google Ads.
Haben Microsoft Ads nicht eine zu geringe Reichweite?
Viele Werbetreibende behandeln Microsoft Ads immer noch stiefmütterlich, da die Bing-Suchmaschine vermeintlich eine zu geringe Reichweite im Vergleich zum Suchmaschinenriesen Google hat. Doch gerade in Unternehmen sitzen viele Nutzer an Desktoprechnern, auf denen Microsoft-Produkte installiert sind. Oftmals ist hier dann auch die Microsoft-Suchmaschine als Standard von der IT-Abteilung eingerichtet und kann oft gar nicht von den Anwendern geändert werden. Daher sind Microsoft Ads besonders im Bereich der B2B-Zielgruppen spannend.
Weltweit betrug der Marktanteil der Microsoft-Suche auf dem Desktop im Jahr 2020 laut Daten von comScore qSearch 14% und in Europa 11%. Das hört sich zwar gering an. Allerdings sind die Unterschiede zwischen den einzelnen Ländern groß. Während in Italien gerade einmal 9% der User über Bing suchen, sind es in Deutschland mittlerweile 25%. Dieser Wert ist auch insofern beachtlich, da noch vor 5 Jahren der Marktanteil in Deutschland bei lediglich 7% lag. Weitere Länder in Europa mit einem deutlich zunehmenden Marktanteil der Microsoft-Suche sind zum Beispiel Frankreich oder das Vereinigte Königreich. Auch jenseits von Europa sind die Unterschiede groß. Während Bing in den USA einen hervorragenden Marktanteil von 38% hat und auch Kanada mit 25% punkten kann, besitzt Bing in Lateinamerika nur einen Marktanteil von 7%.
Auf welchen Plattformen wird die Werbung ausgespielt?
Wer bereits Werbung bei Google schaltet, weiß, dass diese nicht nur auf Google-eigenen Webseiten ausgespielt wird, sondern auch bei den sogenannten Suchnetzwerkpartnern. Auch bei Microsoft Advertising wird ein vergleichbares Prinzip genutzt. Anzeigen werden nicht nur auf der hauseigenen Suchmaschine Bing ausgespielt, sondern auch auf weiteren Plattformen, die den Suchalgorithmus von Bing nutzen. Die Partner werden hier als Konsortialsuchpartner bezeichnet. Für Werbetreibende interessante Beispiele sind hierfür unter anderem Yahoo, AOL, die Öko-Suchmaschine Ecosia und DuckDuckGo.
Das Nutzer-Interface
Mit dem Google-Interface vertraute Nutzer werden sich auch in der Microsoft-Ads-Oberfläche schnell zurechtfinden. Die Funktionalitäten sind ähnlich, lediglich die Optik unterscheidet sich etwas. Dabei wirkt die Oberfläche bei Google Ads deutlich moderner. Das aktuelle Microsoft Advertising erinnert eher an eine ältere Variante des Google Ads Kontos.
Interface von Microsoft Ads
Interface von Google Ads
Während viele Funktionen ähnlich benannt und auch an ähnlicher Stelle zu finden sind, gibt es doch auch einige Unterschiede in der Bezeichnung, die Werbetreibende kennen sollten. So werden zum Beispiel aus den Google Conversions bei Microsoft Abschlüsse. Label heißen bei Microsoft Bezeichnungen. Googles Bulk-Aktionen sind bei Microsoft als Massenbearbeitung zu finden. Etwas störend im täglichen Handling ist, dass Microsoft Ads bei jedem neuen Aufruf des Interfaces wieder alle Kampagnen, Anzeigengruppen und Keywords anzeigt (auch die pausierten). Und das auch, wenn man bereits bei vorherigen Besuchen eingestellt hat, dass nur aktivierte Elemente angezeigt werden sollen. So heißt es bei jedem Besuch immer wieder aufs Neue, die Grundeinstellungen zu definieren.
Eine sehr hilfreiche Funktion ist die Importfunktion. Mit wenig Aufwand können damit bereits vorhandene Google Ads Kampagnen in die Microsoft-Ads-Plattform importiert werden. Danach nochmal die Einstellungen für Gebote und Budgets überprüfen beziehungsweise anpassen – fertig. Somit sind die Setup-Kosten für die zusätzliche Werbung bei Microsoft gering. Auch Facebook-Kampagnen lassen sich mittlerweile in Microsoft Ads importieren und dort als Display-Kampagne nutzen.
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Anzeigenformat Multimedia Ads
Relativ neu bei Microsoft Ads und in dieser Form so nicht bei Google Ads verfügbar ist das Anzeigenformat Multimedia Ads. Das sind aufmerksamkeitsstarke visuelle Anzeigen, die aus einzelnen Assets zusammengesetzt werden. Ausgespielt werden diese entweder in der rechten Leiste (rechte Seite der Suchergebnisse) oder in der Hauptzeile am oberen Rand der Suchergebnisseite. Das Asset-Prinzip ist bereits vom Anzeigenformat Responsive Search Ad bekannt und wurde nun um Bilder erweitert. In Verbindung mit Machine-Learning-Technologie matcht Microsoft Text- und Bildmaterial zu Anzeigen in verschiedenen Formaten zusammen. Um die Exklusivität zu wahren und User nicht mit unzähligen visuellen Anzeigen zu erschlagen, erscheint bei jeder Suche nur eine Multimedia Ad in den Suchergebnissen.
In einer Anzeige können eingebucht werden:
- Bis zu 15 Headlines. Microsoft empfiehlt mindestens 8-10 Headlines anzulegen, wobei zwei verschiedene Längen von 30 oder 90 Zeichen zur Verfügung stehen.
- 4 Anzeigentexte
- Verschiedene Call-to-Action-Buttons
- Bis zu 16 Bilder, für diese stehen vier mögliche Seitenverhältnisse (1,9:1, 1:1, 1:2 und 4:1) zur Auswahl.
Vorsicht bei den automatisierten Empfehlungen für diesen Anzeigentyp! Hier ist eine Gebotsanpassung von 40% für die Multimedia Ads hinterlegt. Wer die volle Kontrolle behalten möchte, sollte diese Einstellung auf Kontoebene deaktivieren.
Was sind die Vorteile von Microsoft Advertising?
Neben dem bereits erwähnten schnellen und kostengünstigen Setup ist für Microsoft Advertising auch für die Kampagnen selbst zumeist ein deutlich geringeres Mediabudget als bei Google notwendig. Es konkurrieren bei Microsoft weniger Werbetreibende um die Anzeigenplätze, was eine stärkere Ausspielung der Anzeigen auf den attraktiven, klickstarken oberen Anzeigenplätzen ermöglicht. Dieses wiederum führt oftmals zu höheren Klickraten und höheren Conversion-Rates als bei Google Ads Kampagnen.
Was sind die Nachteile von Microsoft Advertising?
Deutliche Unterschiede gibt es in der Verfügbarkeit von Microsoft Advertising in den verschiedenen Ländern. Google bietet eine nahezu lückenlose Abdeckung und schließt lediglich einige wenige Länder wegen politischen Restriktionen aus – wie beispielsweise Nordkorea oder den Iran. Für Microsoft-Advertising-Nutzer stehen hingegen lediglich 35 Staaten für die Ausspielung von Anzeigen über die Bing-Suchmaschine zur Verfügung. Noch schwieriger wird es bei Shopping-Kampagnen, diese sind aktuell nur in den USA, Kanada, dem Vereinigten Königreich, Frankreich, Deutschland, Indien und Australien verfügbar. Zum Vergleich: Hier offeriert Google den Werbetreibenden über 90 mögliche Länder.
Für SEA-Projektmanager ist leider auch der im Vergleich zu Google unbeständigere Support ein Ärgernis.
Fazit zu Microsoft Ads
Mit Microsoft Ads lassen sich vor allem für B2B-Kunden bestimmte Branchen und Themen gut platzieren und zusätzliche Potentiale erschließen. Besonders in einigen Ländern Europas und in Nordamerika hat der Marktanteil der Microsoft-Suche in den vergangenen Jahren stark zugenommen. Microsoft Ads Kampagnen stellen hier eine interessante Ergänzung zur Anzeigenschaltung bei Google dar, um zusätzliche Interessenten und damit Kunden zu gewinnen.
Bist Du an Microsoft-Ads-Kampagnen interessiert? Gerne beantworten wir Deine Fragen zu diesem Thema im Detail. Wir freuen uns auf Deine Kontaktaufnahme!