Seit März 2018 ist es so weit. Bereits länger hat Google ein Update angekündigt, nach dem in Zukunft nur noch der mobile Crawling-Bot eine Website besucht. Dieses Update ist bekannt als Mobile First Index.
Ende des ersten Jahresquartals 2018 hat der Suchmaschinen-Riese begonnen, dieses Update auch auszurollen. Dadurch werden in Zukunft mobile Seitenexemplare nicht nur bevorzugt, sondern sogar einzig vom Mobile-Googlebot gecrawlt und für das Ranking gewertet.
Die Maßnahme, die sich aus dieser Neuerung ergibt, kann eindeutiger nicht sein: Die mobile Version einer Website muss optimiert werden, sollte sie es noch nicht sein. Wir zeigen Ihnen, auf was Sie dabei achten müssen.
Was ist der Mobile First Index?
Der Mobile First Index ist sozusagen die Antwort Googles auf die Bedürfnisse des Users. Denn bereits im Jahr 2015 gab es (erstmals) mehr Suchanfragen über den mobilen Sektor als über Desktop. Dies hat sich seitdem nicht geändert. 2017 machte der mobile Traffic 57 Prozent des gesamten Traffics aus.
Es war also nur eine Frage der Zeit, bis Google hier reagieren würde. Dass künftig nur noch die mobilen Ausführungen einer Website die Basis für das Ranking darstellen, macht anhand der Traffic-Zahlen Sinn.
Wie finde ich heraus, ob ich vom Mobile-Bot gecrawlt werde?
Nach wie vor sind noch nicht alle Websites von der Mobile-First-Indexierung betroffen. Die Betonung liegt allerdings auf „noch“.
Denn mit der Zeit wird die Ranking-Grundlage für jede Seite angepasst sein. Sie finden ganz leicht heraus, ob Sie bereits im neuen Index aufgenommen wurden. Werfen Sie einfach einen Blick auf die Log-Dateien des Webservers. Hier wird der Besuch des Google-Bots aufgeführt. Findet sich in den Log-Dateien häufiger der Mobile-Bot als der Desktop-Bot, befindet sich Ihre Website wahrscheinlich im Mobile First Index.
Über die Google Search Console erhalten Sie außerdem eine Benachrichtigung, dass Sie von nun an auf Grundlage der mobilen Website ranken werden.
Der Wortlaut dieser Benachrichtigung:
Mobile Seitenoptimierung: Was kann ich machen?
Website-Betreiber stellen sich spätestens nach Erhalt dieser Mitteilung die Frage, wie sie ihre mobile Website so gestalten können, dass Google sie als positiv bewertet.
Die Suchmaschine selbst hat hierzu einige Tipps zur Verfügung gestellt, die Sie hier nachlesen können. Diese sind vor allem für die Websites wichtig, die eine separate mobile Seite aufweisen. Denn bei responsiven Seiten werden die Daten einheitlich für beide Versionen gepflegt. Es bietet sich übrigens an, seine separate mobile Seite in der Google Search Console anzumelden. Damit teilt man Google schnell die Existenz der Seite mit und erhält klare Daten für die Mobilseite.
Maßnahmen für eine optimierte mobile Website-Version:
- Stellen Sie sicher, dass Ihre mobile Seitenversion denselben Content (Texte, Bilder, Videos) aufweist, wie die Desktopversion.
- Zeichnen Sie Ihre Website mit strukturierten Daten aus. Oft wird vergessen, separate mobile Seitenversionen mit den gleichen Daten auszuzeichnen, wie die Desktop-Seite.
- Die Website mit Meta-Daten auszuzeichnen, ist eine der grundlegendsten Aufgaben bei der Suchmaschinenoptimierung. Dazu zählen unter anderem das Title-Tag und die Meta Description. Diese sollen für beide Website-Versionen in gleicher Weise ausgespielt werden.
- Die mobile Seitenversion muss unbedingt mit der Desktopversion verknüpft sein. Dies wird gehandhabt über das Canonical-Tag, mit dem die Mobile-Version versehen wird und das auf die Desktop-Variante verweist. Außerdem benötigt man das Alternate-Tag auf der Desktop-Seite, verweisend auf die Mobilseite.
- Sprachauszeichnungen mittels hreflang-Element müssen sowohl für die mobile wie auch für die Desktop-Seite vorhanden sein.
Es ist wichtig, dass der Server, auf dem die mobile Version gehostet wird, ausreichend Kapazität zur Verfügung stellt, um erhöhte Crawling-Raten verarbeiten zu können.
Wichtiger Rankingfaktor: Page Speed
Dies sind die Ratschläge, die Google Website-Betreibern gibt, um die mobile Seiten-Version suchmaschinenfreundlich zu gestalten. Wie schon erwähnt, wird dies aber vor allem für separate Mobilseiten wichtig. Responsive Seiten werden einheitlich, also mit der Desktopseite zusammen gepflegt. Deshalb muss in der Regel bei Responsiv-Seiten in Bezug auf den Mobile First Index nicht viel unternommen werden. Nicht zuletzt deshalb empfiehlt Google das responsive Design für Websites.
Doch auf was unbedingt im Rahmen des Mobile First Index‘ – unabhängig ob eigenständige Mobilseite oder responsives Design – geachtet werden sollte, ist der Page Speed. Dieser ist nicht erst seit dem neuesten Google Speed Update ein Rankingfaktor für mobile Seiten. Die Ladegeschwindigkeit bedingt das Ranking aber nicht nur direkt, sondern auch indirekt. Denn je länger eine Website benötigt, um zu laden, desto eher springen User von der Seite ab. Laut einer aktuellen Studie erhöht sich die Wahrscheinlichkeit eines Absprungs bei einer Ladezeit von 5 Sekunden bereits um 90 Prozent. Und eine die Höhe der Bounce-Rate ist ein wichtiger Ranking-Faktor.
Ob die Ladezeit Ihrer Website optimiert werden muss, können Sie mithilfe geeigneter Online-Tools herausfinden. Zum Beispiel analysiert das Google-Tool PageSpeed Insights Ihre Seitengeschwindigkeit und nennt obendrein Optimierungsmaßnahmen.
Methoden, um den Page Speed zu verbessern:
- HTML-Code reduzieren
- CSS-Code reduzieren
- CSS-Code auslagern
- Website als AMP-Version zur Verfügung stellen
In unserem Artikel zum Google Speed Update haben wir uns ausführlicher mit den Optimierungsmaßnahmen in Bezug auf die Seitengeschwindigkeit befasst. Hier finden Sie hilfreiche Tipps, umfangreich beschrieben.
Beherzigen Sie sowohl die Tipps zur mobilen Seitenoptimierung wie auch die der Page-Speed-Optimierung, sind Sie für die aktuellsten Neuerungen seitens Google gut gewappnet. Einem guten Mobil-Ranking steht dann nicht mehr viel im Wege!